Frauen in Spitzenpositionen von Medienunternehmen sprechen über Erfolgsfaktoren ihrer beruflichen Entwicklung | Interviews im neuen Fachbuch von Springer Gabler erschienen
Berlin | Heidelberg | Wiesbaden, 26. März 2014. Vor rund 20 Jahren haben die Vereinten Nationen und die Europäische Union die gesellschaftliche Relevanz von Frauen in der Führung von Medienhäusern erkannt. 2013 aber kam das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen in kaum einer Branche so schwer aufsteigen wie in Medienhäusern. Woran das liegt und warum eine Quotenregelung zu kurz gedacht ist, erläutert Insa Sjurts im Interview mit Springer für Professionals. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Medienmanagement an der Universität Hamburg und Geschäftsführerin der Hamburg Media School hat über 30 Medienfrauen in Spitzenpositionen befragt, welche Erfolgsfaktoren in ihrer Karriere entscheidend waren und wo Stolpersteine lagen. Die Ergebnisse sind jetzt in ihrem neuen Fachbuch „Frauenkarrieren in der Medienbranche“ von Springer Gabler erschienen.
„Auf den ersten Blick überrascht es, dass es für Frauen in den Medien vergleichsweise schwer ist aufzusteigen. Denn schließlich erlebt man dort viele Frauen“, bringt Sjurts die Widersprüchlichkeit in der Branche auf den Punkt. Trotz der großen Präsenz sei die Zahl weiblicher Führungskräfte immer noch verschwindend gering. Wenn überhaupt, so die Autorin weiter, findet man sie in Redaktionen und Kreativbereichen, nur selten aber im strategischen Management. Die Gründe hierfür seien vielfältig: „Bevorzugung von Männern durch Männer zählt genauso dazu wie fehlendes Vertrauen in die Führungsstärke weiblicher Chefs. Hinzu kommen Hindernisse, die sich Frauen selbst schaffen: Unsicherheiten über die eigenen Fähigkeiten, Unklarheiten zu den Erfolgsfaktoren des Aufstiegs und Fehleinschätzungen der Anforderungen in Spitzenpositionen.“ Was zudem oft fehle, sei der Mut und das Zutrauen zu sich selbst sowie die Freude, Verantwortung zu tragen.
Ob eine Quotenregelung Abhilfe schaffen könnte, ist nach Ansicht der Expertin schwer abzusehen. In jedem Fall lege die Diskussion dazu aber den Finger in die Wunde und zeige Personalmanagern den dringenden Handlungsbedarf auf. Denn in Medienunternehmen seien diese Befunde nicht nur für sich genommen problematisch, sondern auch mit Blick auf die besondere Rolle der Medien innerhalb der Gesellschaft kritisch zu sehen: „Medien sind Wegbegleiter und in ihrer beschreibenden, erklärenden und einordnenden Funktion Mit-Gestalter gesellschaftlicher Realität und Kultur. Wenn hier Frauen in Spitzenpositionen Rarität sind, hat es weitreichende Bedeutung über die Medienunternehmen hinaus.“
In „Frauenkarrieren in der Medienbranche“ beschreiben 37 Führungsfrauen im Interview, welchen beruflichen Weg sie genommen haben, wie sie den Alltag zwischen beruflicher Herausforderung und privatem Leben gestalten und wie sie mit Schwierigkeiten auf ihrem Weg umgegangen sind. „Ein todsicheres Erfolgsrezept kann niemand formulieren“, zieht Insa Sjurts Bilanz. Die Gespräche hätten jedoch Eckfeiler der Karriereentwicklung aufgezeigt, auf die es ankommt: aktiver Umgang mit beruflichen Herausforderungen und Schwierigkeiten, ein klares Bild von den eigenen Kompetenzen sowie nachhaltige Unterstützung durch individuelle Förderer und Netzwerkkontakte. Entsprechend kann nach Sjurts die formale Qualifikation zwar ein wichtiger Baustein des Erfolgs sein, sei aber nicht der zentrale Karrieretreiber: „Die große Karriere entsteht da, wo Leidenschaft für Medien mit dem Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten zusammen kommt. Und natürlich ist am Ende auch Glück entscheidend, aber das ist bei den Männern ja nicht anders.“
Professor Dr. Insa Sjurts hat den Lehrstuhl für Medienmanagement an der Universität Hamburg inne und ist Geschäftsführerin der Hamburg Media School. Sie realisierte federführend die Interviews.
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Vor rund 20 Jahren haben die Vereinten Nationen und die Europäische Union die gesellschaftliche Relevanz von Frauen in der Führung von Medienhäusern erkannt. 2013 aber kam das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen in einer Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen in kaum einer Branche so schwer aufsteigen wie in Medienhäusern. Woran das liegt und warum eine Quotenregelung zu kurz gedacht ist, erläutert Insa Sjurts im Interview mit Springer für Professionals. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Medienmanagement an der Universität Hamburg und Geschäftsführerin der Hamburg Media School hat über 30 Medienfrauen in Spitzenpositionen befragt, welche Erfolgsfaktoren in ihrer Karriere entscheidend waren und wo Stolpersteine lagen. Die Ergebnisse sind jetzt in ihrem neuen Fachbuch „Frauenkarrieren in der Medienbranche“ von Springer Gabler erschienen …
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www.springer.com/about+springer/media/pressreleases?SGWID=1-11002-6-1457948-0 | Pressemitteilung + Downloads
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