Wie lernen wir Nachhaltigkeit?
Heidenheimer Energiegespräche sah namhafte Referenten
Heidenheim. Noch unter dem Eindruck der Ereignisse im japanischen Fukushima diskutierten namhafte Referenten zum Thema „Zukunft Energie Bildung“. Die Heidenheimer Gruppe des Architektenverbandes Baden-Württemberg verzeichnete in der Aula der Dualen Hochschule Heidenheim zu den nunmehr 6. Energiegesprächen erneut einen vollen Saal. Neben den zahlreichen Gästen konnte Wolfgang Sanwald als Vorsitzender der Heidenheimer Architektengruppe auch den Bundestagsabgeordneten Roderich Kiesewetter und Landrat Hermann Mader begrüßen, dazu die Referenten: Marianne Gerny, Prof. Dr. Gerhard de Haan, Dr. rer. nat. Jochen Weilepp und Dipl.-Ing. M.A. André Zaman.
Einig waren sich alle Referenten, dass es dringend notwendig ist, insbesondere den Kindern den Begriff Nachhaltigkeit zu vermitteln. Als Mathematiklehrerin sprach sich Marianne Gerny für eine Ausweitung der technischen Fächer aus. „Es ist wichtig, dass die Kinder die Funktionsprinzipien verstehen“, so die erfahrene Pädagogin. Wichtigstes Ziel der angestrebten Nachhaltigkeit sei die Reduzierung des Energieverbrauchs. Mehr und mehr sei dabei in der Schule gefragt, den Kindern ein möglichst breites Kompetenzfeld zu vermitteln, um eine Zukunft mit großen Herausforderungen meistern zu können.
Dass eine Änderung der allgemeinen Einstellung gegenüber der Energieeffizienz und Nachhaltigkeit nicht so einfach zu erreichen sei, berichtete Prof. Dr. Gerhard de Haan. Der Berliner Zukunftsforscher deutlich: „Es braucht dafür 30 Jahre.“ Geforscht hat er mit seinen Kollegen zum Thema Umweltverständnis und Interesse der jüngeren Generation. Und insbesondere das
Interesse nimmt ab. „Mehr als bisher muss es gelingen, die Sinnhaftigkeit einer nachhaltigen Energienutzung deutlich zu machen, sonst nehmen die Jugendlichen ihnen das nicht ab“, so de Haan zu den Gästen. Und: Gleichzeitig müsse es gelingen, mehr Frauen als bisher für dieses Thema zu begeistern.
Durchaus praktische Beispiele präsentierten anschließend Dr. Jochen Weilepp vom Unternehmen Voith Hydro und Dipl.-Ing. André Zaman von der Luwoge, der Wohnungsbaugesellschaft der BASF-Gruppe. Während Weilepp die Möglichkeiten von Wellenkraftwerken und Gezeitenströmungskraftwerken präsentierte, stelle Zamann die Sanierung der Wohnsiedlung „Hohenzollernhöfe“ in Ludwigshafen vor.
Im Rahmen der anschließend von SWR1-Redakteur Stefan Siller moderierten Podiumsdiskussion wurde das Thema Nachhaltigkeit nochmal in den Vordergrund gerückt. Dabei machte Prof. de Haan erneut deutlich, dass die Entscheidung für die in Deutschland produzierte Atomkraft faktisch auf Nichtwissen beruhe. Das Vertrauen der Bevölkerung, das als Fundament von Entscheidungen gelte, werde derzeit aber nicht den Unternehmen und den Politikern entgegengebracht. „Der Gerechtigkeitssinn der jüngeren Generation ist heute ein anderer als noch vor Jahrzehnten“, so de Haan.
Die Heidenheimer Energiegespräche werden seit ihrem Beginn von der klartext-Unternehmensgruppe aus Steinheim mit der erforderlichen Konferenztechnik unterstützt. In der klartext-Gruppe GmbH Co. KG sind die Marken klartext av (Audio-Vision), klartext is (Industrial Service), klartext cp (Conference Presentation) sowie klartext home (Medienlösungen für Eigenheime) integriert.