Interdisziplinärer Workshop findet am 18.04.2012 in Fulda statt.
Botulinumtoxin hemmt die Signalübertragung von Nerven auf die zugehörigen Muskeln und verringert dadurch deren Aktivität. Dies lässt sich für kosmetische Effekte im Gesicht nutzen, aber vor allem für eine Reihe von Erkrankungen des Muskel/Nervensystems. Dazu gehören vor allem Krankheitsbilder, bei denen überschießende Muskelaktivität zu einer immer wiederkehrenden oder – im Falle von Spastiken – anhaltenden Verkrampfung bestimmter Muskeln oder Muskelgruppen führt. Die Folge dieser Zustände ist eine schwere Behinderung, welche oft auch mit erheblichen Schmerzen einhergehen kann.
Segensreiche Wirkung bei schweren Erkrankungen: „Im Fall eines sogenannten Lidkrampfes ist der Patient nicht mehr in der Lage, die Augen zu öffnen, was einer funktionellen Blindheit gleichkommt“, berichtet der Fuldaer Augenarzt Daniel M. Handzel, FEBO. „Die Patienten können z.B. nicht mehr Auto fahren.“ Diese Fehlregulation der Muskelspannung im Bereich der Augenlider wird „Essentieller Blepharospasmus“ genannt, sie gehört in den Formenkreis der Dystonien. Die Entspannung der betroffenen Muskulatur mit Botulinumtoxin ermöglicht den Betroffenen, wieder am täglichen Leben teilzunehmen.
Zusammenarbeit verschiedener Fachgruppen erforderlich: Neurologen benutzen das Medikament im Fall von Spastiken der Arme und Beine, wodurch die Pflege der Patienten erleichtert und Schmerzen gelindert werden. Neurologie und Augenheilkunde sind aber nur zwei medizinische Disziplinen, welche die Wirkung des Botulinumtoxins nutzen. Es kommt auch in der Orthopädie, Kinderheilkunde, Gynäkologie oder Urologie und weiteren Fachgebieten zum Einsatz.
Um einen Austausch zwischen den Fachgruppen zu ermöglichen, findet am 18.04.2012 erstmalig ein Workshop zu diesem Thema in Fulda statt. „Hier sollen medizinische Gesichtspunkte ebenso diskutiert werden wie organisatorische Probleme. Dazu zählt unter anderem die bei einigen Krankheitsbildern nur in Einzelfällen gewährte Kostenübernahme der Krankenkassen. Dies ist für unsere Patienten oft ein drängendes Problem“, schildert der Organisator Daniel Handzel Fallstricke in der Therapie abseits des Behandlungszimmers. Als Gastredner wird Professor Dr. David Liebetanz (Klinische Neurophysiologie, Universitätsmedizin Göttingen) sprechen.
Der Workshop ist von der Landesärztekammer Hessen sowie vom Arbeitskreis Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie anerkannt und zertifiziert.
Weitere Informationen zum Thema finden sich auf den Seiten der Deutschen Dystonie Gesellschaft DDG (http://www.dystonie.de) sowie des Arbeitskreises Botulinumtoxin der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (http://www.botulinumtoxin.de).
Daniel M. Handzel, FEBO führt seit 2004 Injektionen mit Botulinumtoxin bei medizinischen Indikationen wie auch im Rahmen ästhetischer Behandlungen durch. Seither hat er mehr als 1200 Behandlungen durchgeführt. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie verlieh ihm das Zertifikat „Qualifizierte Botulinumtoxintherapie“, außerdem ist er „Zertifizierter Anwender für ästhetische Botulinumtoxin-Therapie“ nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ästhetische Botulinumtoxin-Therapie DGBT.
Daniel M. Handzel, FEBO Facharzt für Augenheilkunde
Daniel M. Handzel
Marktstrasse 8
36037 Fulda
dhandzel@augenaerzte-fulda.de
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