ZDF-Politbarometer Extra Bremen Mai 2011
ZDF-Politbarometer Extra Bremen Mai 2011 Rot-Grün kann mit klarer Mehrheit rechnen Sehr große Unterstützung für Bürgermeister Böhrnsen – CDU auf Platz drei Gut eine Woche vor der Bürgerschaftswahl in Bremen plädiert eine klare Mehrheit in der Hansestadt für Kontinuität: Das betrifft sowohl die Koalition als auch den Bürgermeister.
Wenn schon am kommenden Sonntag gewählt würde, dann käme in der Politbarometer-Projektion die SPD auf 37 Prozent, die CDU nur noch auf 19 Prozent, die Grünen würden sich deutlich auf 24 Prozent verbessern, die Linke fiele auf 6 Prozent zurück, die FDP wäre mit momentan 4 Prozent nicht mehr in der Bürgerschaft vertreten. Die sonstigen Parteien kommen zusammen auf 10 Prozent, darunter die NPD mit 3 Prozent.
Diese Projektionswerte, bei denen auch die statistischen Fehlerbereiche von Umfragen zu berücksichtigen sind, geben lediglich die Situation für die Parteien in dieser Woche wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang am 22. Mai 2011 dar. Vor dem Hintergrund stark gesunkener Bindungen an die Parteien gerade in einer Großstadt wie Bremen sind auch kurzfristig noch deutliche Veränderungen möglich. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass insbesondere bei Landtagswahlen noch sehr starke Mobilisierungseffekte in den verschiedenen Wählerlagern in der Woche vor der Wahl stattfinden können. Zudem geben 50 Prozent aller Wahlberechtigten an, noch nicht sicher zu sein, ob und wen sie wählen wollen oder wie sie ihre fünf Stimmen auf die Parteien verteilen wollen.
Bei der letzten Bürgerschaftswahl im Mai 2007 hatte die SPD 36,7 Prozent erhalten, die CDU 25,6 Prozent, die Grünen 16,5 Prozent, die Linke 8,4 Prozent, die FDP 6,0 Prozent und die Sonstigen zusammen 6,8 Prozent.
Die Wahl in Bremen ist eindeutig durch die Situation vor Ort bestimmt. So meinen 63 Prozent der Befragten, dass ihre Wahlentscheidung hauptsächlich von der Landespolitik beeinflusst ist, lediglich 31 Prozent orientieren sich dabei vorrangig an der Politik im Bund (weiß nicht: 6 Prozent).
Bei der Frage, wen man nach der Wahl lieber als Bürgermeister hätte, deklassiert der Amtsinhaber geradezu seine Herausforderin: Für Jens Böhrnsen (SPD) sprechen sich 67 Prozent aus, für Rita Mohr-Lüllmann lediglich 12 Prozent (weder noch: 4 Prozent, weiß nicht/unbekannt: 17 Prozent). Selbst von den CDU-Anhängern sprechen sich nur 49 Prozent für die CDU-Kandidatin aus.
Jens Böhrnsen erhält auch auf der +5/-5-Skala mit einem Durchschnittswert von 2,4 eine ausgesprochen positive Bewertung. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Bürgermeisterin Karoline Linnert, wird mit 1,0 deutlich positiv bewertet, während die CDU-Kandidatin, Rita Mohr-Lüllmann, lediglich einen Wert von 0,0 erreicht.
Beim nach Meinung der Wahlberechtigten wichtigsten Thema in Bremen, der Verschuldung, liegen SPD und CDU bei der Kompetenzbewertung zur Lösung der Finanzprobleme mit jeweils 22 Prozent gleichauf (Grüne: 8 Prozent; Linke: 1 Prozent; FDP: 2 Prozent; keine: 24 Prozent; weiß nicht: 21 Prozent). Bei der Wirtschaftskompetenz hingegen führt die SPD mit 32 Prozent deutlich vor der CDU mit 15 Prozent (Grüne: 5 Prozent; Linke: 2 Prozent; FDP: 2 Prozent; keine: 26 Prozent; weiß nicht: 18 Prozent). Bei der Kompetenzzuweisung in der Bildungspolitik schafft die CDU mit 16 Prozent lediglich Platz drei hinter den Grünen mit 19 Prozent und der SPD mit 30 Prozent (Linke: 3 Prozent; FDP: 3 Prozent; keine: 8 Prozent; weiß nicht: 21 Prozent).
Die Umfrage zu diesem ZDF-Politbarometer Extra in Bremen wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 10. und 12. Mai 2011 bei 1037 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurde auch das neue Wahlrecht in Bremen berücksichtigt. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung im Land Bremen. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 – 70-16100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Mainz, 13. Mai 2011
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